RHN 118/2016 | Call
Organisers: Internationale Gesellschaft für historische Alpenforschung and the University of Innsbruck
20-23 September 2017, Innsbruck, Austria
Deadline for proposals: 7 January 2017
Call for Papers:
Grenzen im alpinen Raum. Tagung der Internationalen Gesellschaft für historische Alpenforschung in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck
Die Internationale Gesellschaft für historische Alpenforschung veranstaltet in zweijährigem Rhythmus Tagungen zu Themen, die auf die alpinen Gebiete Bezug nehmen. Die nächste Tagung, in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck organisiert, widmet sich den „Grenzen im alpinen Raum“ und findet vom 20.-23. September 2017 in Innsbruck statt.
Ein erster Block stellt die Frage nach der Natur der Grenze. Welche Bedeutung kommt naturräumlichen Gegebenheiten (Flüssen, Bergkämmen, Sümpfen) bei der Festsetzung und Etablierung von Grenzen zu? Wer führte wann zu welchem Zweck einen Diskurs über „natürliche“ Grenzen? Unterscheiden sich diesbezüglich Herrschafts- und Wirtschaftsräume, sprachliche und konfessionelle Räume? Unter welchen historischen Konstellationen wurden Grenzen verschoben, verstärkt bzw. aufgeweicht oder aufgehoben?
Ein zweiter Block beschäftigt sich mit der Produktion von Wissen über Grenzen. Wie wurden Grenzen definiert? Wie wurden Grenzen verkündet und von wem? Wurden sie linear gedacht oder als Übergangszonen? Wie wurden Grenzen auf Karten verzeichnet und wie in der Landschaft sichtbar gemacht? Gibt es dafür ein Set von Landmarks, das sich im Lauf der Zeit herausgebildet hat?
In einem dritten Themenblock geht es um Kontrollen an den Grenzen und wann diese als krisenhaft erlebt wurden. Wann wurde an Grenzen kontrolliert, von wem, und worauf bezogen sich diese Kontrollen? Galten diese nur Personen oder vor allem auch Tieren und Waren jeglicher Art? Welche Waren wurden kontrolliert und welche Quellen gibt es darüber? Waren die Kontrollen vorwiegend politisch oder ökonomisch motiviert? Unter welchen Umständen änderten sich Grenzregime?
In einem vierten Block wird das Nichtrespektierten bzw. Unterlaufen von Grenzen thematisiert. Gibt es klassische Anlassfälle für Grenzstreitigkeiten (z.B. das Versetzen von Grenzsteinen) oder sind diese zeit- und raumspezifisch? Wie ist der Zusammenhang von Grenzen und Kriegen? Ließen Auseinandersetzungen an und um Grenzen vergessen, dass familiäre oder konfessionelle Beziehungen sich über Grenzen erstreckten? Wer lebte an der Grenze (z.B. Figur des Grenzers in Roman und Oper des 19. Jahrhunderts), wer überschritt sie täglich bei der Arbeit (z.B. Figur des Grenzgängers)? Welche Bedeutung kommt dem Schmuggel zu?
Gewünscht sind Beiträge zu allen Epochen und auch zu anderen Gebirgszügen als den Alpen. Tagungssprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Die Organisatoren kommen für Reise und Unterkunft der Referierenden auf.
Eingaben (abstract von max. 500 Wörtern und Kurz-CV in einem Dokument) sind bis 7. Januar 2017 an Frau Egger (gertraud.egger@uibk.ac.at) zu senden. Die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber werden dann Ende Februar aufgefordert, zuhanden der Tagung ein erweitertes abstract zu verfassen. Ergebnisse der Tagung werden 2018 in „Histoire des Alpes“, dem Jahrbuch der Internationalen Gesellschaft für historische Alpenforschung (http://www.labisalp.arc.usi.ch/en/aisa) publiziert.
Rückfragen können an Gunda Barth-Scalmani (gunda.barth-scalmani@uibk.ac.at) oder Patrick Kupper (patrick.kupper@uibk.ac.at) gerichtet werden.
Source: H-Soz-Kult