RHN 124/2017 | Event
Organisers: BMBF Forschungsverbund „Die Sprache der Biofakte“, TU München
9-10 October 2017, Oskar von Miller Forum, Munich, Germany
Registration deadline: 11 September 2017
Konferenz
Pflanzliche Technonaturen: Wie Biofakte in Landwirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zur Sprache gebracht werden
Das BMBF-Forschungsverbundprojekt „Die Sprache der Biofakte“ (www.biofakte.de) beschäftigt sich mit hochtechnologisch kultivierten Pflanzen. Der Verbund (TUM, LMU, TUB) analysiert aktuelle und zeitgeschichtliche Entwicklungen in den Sektoren Landwirtschaft und Ernährung mit dem technikphilosophischen Konzept der „Biofakte“ (Nicole C. Karafyllis). Biofakte unterlaufen die traditionelle Unterscheidung von unbelebter Technik und lebender Natur. Dieser Ansatz ermöglicht die Thematisierung biologischer als technisierter Prozesse innerhalb der Sozial- und Geisteswissenschaften.
Die Konferenz gliedert sich in zwei Programmteile:
In einem wissenschaftlichen Programmschwerpunkt stehen die Ergebnisse des BMBF-Verbundprojekts im Vordergrund. Die analytischen Perspektiven reichen von geschichtswissenschaftlichen, philosophischen über soziologische bis hin zu designtheoretischen Ansätzen.
In einem öffentlichen, moderierten Trialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Publikum, der unter dem Titel „Die Zukunft der Ernährung: Biofakte natürlich technisch!?“ steht, wird die Bedeutung technisch aufgerüsteter Pflanzen in den Bereichen Ernährung, Züchtung und Rohstoffversorgung auf breiterer Basis thematisiert.
Durch diesen Trialog sollen wissenschaftliche Ergebnisse in sozialer Perspektive weitergegeben und reflektiert werden.
Um verbindliche Anmeldung wird bis 11.9.2017 an technikgeschichte@tum.de gebeten. Aufgrund der begrenzten räumlichen Kapazität werden die Anmeldungen nach Eingangsdatum berücksichtigt.
Programm
Montag, 9. Oktober 2017
10:00
Eröffnung der Konferenz
Prof. Dr. Kristina Reiss
Dekanin der School of Education der TU München
Fokus: „Sprachen und Semantiken pflanzlicher Objekte“
10:30-12:15
Prof. Dr. Sabine Maasen, Dr. Barbara Sutter, Laura Trachte M.A.
Die Sprache der guten Dinge. Die Biofaktizität naturbelassener Objekte
Diskutant: Dr. Daniel Kofahl, APEK Büro für Agrarpolitik und Ernährungskultur
12:15-13:15
Mittagspause
13:15-15:00
Dr. Franziska Torma
Wechselnde Objektsemantiken. Vom Hybridmais zum transgenen Mais
Diskutantin: Dr. des. Annka Liepold, Rachel Carson Center München
15:00-15:15
Kaffeepause
15:15-17:00
Prof. Dipl.-Des. Fritz Frenkler, Dipl.-Des. Johanna Kleinert
Semantik der Biofakte
Diskutantin: Prof. Dr. Priska Gisler, Fachgebiet Intermedialität, Hochschule der Künste Bern
17:00-17:30
Kaffeepause
17:30-19:30
Prof. Dr. Ernst Langthaler, Universität Linz
Soja-Globalisierung. Wie eine Pflanze die Welt verändert und dabei selbst verändert wird (Keynote Lecture)
Dienstag, 10. Oktober 2017
9:00-10:00
Dipl.-Des. Johanna Kleinert
Einführung in die Ausstellung im Deutschen Museum „Biofakt. Natürlich. Technisch.“
Fokus: „Biofakte im Agrarbereich“
10:45-12:30
Prof. Dr. Nicole Karafyllis, Uwe Lammers M.A.
Sammeln auf Eis gelegt?
Pflanzen in (inter)nationalen Samen- und Genbanken als Biofakte
Diskutant: Dr. Heinz Martin Schumacher, Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen, Braunschweig
12:30-13:15
Mittagspause
13:15-15:00
Prof. Dr. Karin Zachmann, Dr. Lukas Breitwieser
Biofakte des Atomzeitalters. Strahlenbehandelte Organismen des Agrar- und Ernährungsbereichs in Projekten der „Entwicklungshilfe“
Diskutantin: Prof. Dr. Chris-Carolin Schön, Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung, TU München
15:00-15:30
Kaffeepause
15:30-17:15
Prof. Dr. Bernhard Gill, Veit Braun M.A.
Geistiges Eigentum an natürlichen Objekten. Die divergierenden Taxonomien von Sortenschutz und Patentschutz
Diskutantin: Dr. Hyo Yoon Kang, Rechtswissenschaft, Universität Kent
17:20-17:50
Abschlussdiskussion
18:00-20:00
„Die Zukunft der Ernährung.
Biofakte natürlich technisch!?“: Trialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Publikum
Moderation: Maren Schüpphaus, München
Input-Gebende: Dr. Reinhard von Broock, KWS Saat AG;
Markus Hahnel, Slow Food München;
Martin Huber, Gemeinde- und Kreisrat, Biolandwirt;
Prof. Dr. Nicole Karafyllis, Biofakte-Verbund;
Dr. Daniel Kofahl, APEK Büro für Agrarpolitik und Ernährungskultur;
Prof. Dr. Karin Zachmann, Biofakte-Verbund
Kontakt
Dr. Franziska Torma
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Professur für Technikgeschichte
c/o Deutsches Museum
80306 München
Tel.: +49 (89) 2179.540
Fax: +49 (89) 2179.408
E-Mail: franziska.torma(at)tum.de
Source: H-Soz-Kult