Gutes Leben auf dem Land?

RHN 95/2018 | Event

Organiser: Forschungsprojekt „Experimentierfeld Dorf“

5-7 July 2018, Literaturhaus Halle, Halle an der Saale, Germany

 

Gutes Leben auf dem Land? Imagination, Projektion, Planung und Gestaltung

 

Bilder eines guten Lebens auf dem Land haben aktuell wieder Konjunktur und werden erneut auch massenhaft (re)produziert und rezipiert. Literaturen und Filme, Zeitungen und Magazine, Blogs und Bilder, Fernsehsendungen und Features, politische Diskussionen und wissenschaftliche Studien, architektonische Entwürfe und siedlungsstrukturelle Planungen verhandeln sowohl mit ihnen als auch gegen sie über den aktuellen Status und die zukünftigen Entwicklungen ländlicher Räume. Dabei haben die Imaginationen des guten Lebens auf dem Land eine ebenso lange und ambivalente Geschichte wie auch die Versuche ihrer Realisierung. Land und Ländlichkeit geraten dadurch in ein komplexes Spannungsverhältnis, das nicht zuletzt auch spezifische kulturelle Wahrnehmungsweisen und Selbstverständnisse zum Ausdruck bringt.

Programm

Donnerstag, 05.07.

15.00
Willkommen und Einführung – Werner Nell/Marc Weiland (Halle)

15.30
Joachim Kreis/Annett Steinführer (Braunschweig): ‚Gute‘ Seiten des Lebens in ländlichen Räumen: Vorstellungen und Alltagspraktiken

16.15
Pause

16.30
Henrik Schultz (Osnabrück): Das Land als Sphäre der Verortung einer multilokalen Gesellschaft?

17.15
Christian Hißnauer/Claudia Stockinger (Berlin): Gutes Leben in der Uckermark? Provinz erzählen in Literatur, Film und Fernsehen

18.00
Buffet

19.00
Andreas Maier: Provinz, Dorf, Heimat oder Warum ich neuerdings so oft eingeladen werde. Kleine Diskursgeschichte aus dem Kulturbetrieb

20.00
Ralf Otterpohl (Hamburg): Das neue Dorf. Vielfalt leben, lokal produzieren, mit Natur und Nachbarn kooperieren

Im Anschluss: Über neue und alte Dörfer – Podiumsdiskussion mit: Ralf Otterpohl (Ingenieur), Andreas Maier (Schriftsteller), Kerstin Gothe (Architektin)

 

Freitag, 06.07.

10.00
Kerstin Gothe (Karlsruhe): Die physische Seite des Landlebens – aus der Sicht der Planung

10.20
Ines Lüder (Berlin/Hannover): „Sowas kann man nur machen, wenn man entweder Geld hat oder verrückt ist.“ – Über den Umgang mit historischer Bausubstanz in ländlichen Räumen

10.40
gemeinsame Diskussion

Parallele Panels

Panel A

11.20
Claudia Busch/Antje Römhild (Holzminden): Der Bauernhof als Idyll: Soziale Dienstleistungen auf landwirtschaftlichen Betrieben: Imaginationen und Realitäten im Kontext von Angeboten für alte Menschen

11.40
Jens A. Forkel (Neubrandenburg): Leben und leben lassen. Metaphern des Alltäglichen in der dörflichen Geschichtsarbeit

12.00
gemeinsame Diskussion

12.20
Melanie Rühmling (Rostock): Bleiben in ländlichen Gebieten

12.40
Johanna Steiner (Rostock): „Ich glaube, wir müßten anders leben. Ganz anders.“ – (Literarische) Imaginationen eines ‚anderen‘ Lebens auf dem Land in der Künstlerkolonie Drispeth (DDR)

13.00
gemeinsame Diskussion

Panel B

11.20
Felix Knode (Göttingen): ‚Freiheit‘ als Kern der Idylle. Daseinszustände im Vergleich in Johann Heinrich Voßʼ Die Leibeigenschaft

11.40
Marcel Krings (Heidelberg): Das gelobte Land. Ökonomie und Ruralität in Goethes Lehrjahren

12.00
gemeinsame Diskussion

12.20
Jürgen Thaler (Bregenz): Heimat/Antiheimat. Franz Michael Felder und seine Leser

12.40
Klara Schubenz (Mainz): Zwischen Postkarten-Idyll und Kriegsschauplatz: Fontanes deutsch-amerikanisches Dorf-Panorama

13.00
gemeinsame Diskussion

13.20
Mittagspause

Panel A

15.00
Hendrik Nolde (München): Poetik des globalen Dorfes. Transnationale Erzählliteratur vom ländlichen Raum als Reflexionsmedium der Globalisierung

15.20
Nathalie Christen (Zürich): Literarisches Laboratorium. Provinzdarstellungen in der skandinavischen Gegenwartsliteratur

15.40
gemeinsame Diskussion

Panel B

15.00
Henri Seel (Rostock): Zwischen Landidyll und Krise des Ländlichen? Das Narrativ der ‚Normalität‘ als Erkenntnismoment in der Landlust-Literatur der Gegenwart

15.20
Solvejg Nitzke (Dresden): Zwischen ‚Landlust‘ und ‚Walden‘.
Urbane Aussteigerphantasien und ökologisches Erzählen

15.40
gemeinsame Diskussion

16.00
Pause

16.30
Caroline Rosenthal (Jena): Nature Writing – eine nordamerikanische Perspektive

16.50
Peter Braun (Jena): Nature Writing – eine deutsche Perspektive

17.10
gemeinsame Diskussion

17.30
Pause

18.00
Alina Herbing: Wie ich zur Expertin fürs Landleben wurde und was ich dabei lernte

Im Anschluss: Über Kälber schreiben? Land und Ländliches in Kultur und Forschung – Podiumsdiskussion mit: Alina Herbing (Schriftstellerin), Ulf Hahne (Ökonom), Claudia Stockinger (Literaturwissenschaftlerin), Marc Redepenning (Geograph)

 

Samstag, 07.07.

09.00
Anna Katharina Knaup (Bochum): Hengasch in der Eifel. Das fiktive Dorf aus Mord mit Aussicht

09.20
Janwillem Dubil (Kiel): “There is no Love in the Heart of the City” – Stadtflucht als Paradigma des kontemporären Zombie-Narratives

09.40
gemeinsame Diskussion

10.00
Heike Zeller (München): Anreiz und Anspruch. Ländliches in der Lebensmittelbranche

10.20
Martin Heintel (Wien): Was hat Regionalentwicklung mit Framing zu tun?

10.40
gemeinsame Diskussion

11.00
kleine Pause

11.15
Marc Redepenning (Bamberg): Das gute Leben auf dem Land – oder doch in der Stadt? Anmerkungen zum Verhältnis von Urbanität und Ruralität aus kulturgeographischer Sicht

12.00
Ulf Hahne (Kassel): Gut abhängen oder längst abgehängt? Perspektiven ländlicher Räume in der globalen Transformation

12.30
Abschlussdiskussion

 

Ort:
Literaturhaus Halle
Bernburger Str. 8
06108 Halle

gefördert von der Volkswagenstiftung

http://www.dorfatlas.uni-halle.de

Contact:
Marc Weiland
Ludwig-Wucherer-Str. 2, 06108 Halle
marc.weiland@germanistik.uni-halle.de

 

Source: H-Soz-Kult