RHN 62/2021 | Event
Organisers: Gesellschaft für Agrargeschichte (GfA) – Jun.-Prof. Dr. Christine Fertig, Dr. Olaf März (in Kooperation mit der „Arbeitsgemeinschaft Digitale Geschichtswissenschaft“ des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands)
25 June 2021, Online Event (via Zoom)
Registration deadline: 18 June 2021. To register, please contact Christine Fertig at christine.fertig@uni-muenster.de
GfA Sommertagung:
Ländliche Gesellschaft und digitale Geschichtswissenschaften
Die Jahrestagung der „Gesellschaft für Agrargeschichte“ nimmt die Perspektiven digitalen Arbeitens in der agrarhistorischen und der den historischen ländlichen Raum tangierenden Forschung in den Blick. Die Vorträge stellen Ergebnissen neuerer Forschungsprojekte dar und reflektieren den methodischen Mehrwert bzw. heuristischen Nutzen der digitalen Arbeitskomponenten.
Das Digitale bewegt sich seit geraumer Zeit in immer mehr disziplinäre Verzweigungen der Geistes- und Geschichtswissenschaften. Mit dem Begriff Digital Humanities werden nicht mehr nur Projekte etikettiert, die sich durch die Verwendung digitaler Werkzeuge (Datenbanken, Annotations-, Simulations-, Analyse-, Visualisierungs- und Präsentationstools) auszeichnen, der Begriff steht mittlerweile für eine lebhafte Diskussion über die Chancen, Risiken, Ziele und Grenzen digitalen Arbeitens und kreist bereits um die Frage der wissenschaftlichen Autonomie dieses neuen Arbeitsfeldes innerhalb der Geisteswissenschaften. Indiz für die wachsende Bedeutung digitaler Praktiken innerhalb der Geschichtswissenschaft ist nicht nur das Erscheinen einer zunehmenden Zahl von Publikationen, die Einrichtung von Lehrstühlen und Arbeitsgruppen im akademischen und institutionellen Umfeld sowie die Gründung von Vereinen und Initiativen auf Seiten der Studentenschaft und interessierter Laien, sondern auch die explizite Auseinandersetzung der historischen Fachdisziplinen mit diesem Thema. Die Jahrestagung der „Gesellschaft für Agrargeschichte“ nimmt die Perspektiven digitalen Arbeitens in der agrarhistorischen und der den historischen ländlichen Raum tangierenden Forschung in den Blick. Die Vorträge stellen Ergebnissen neuerer Forschungsprojekte dar und reflektieren den methodischen Mehrwert bzw. heuristischen Nutzen der digitalen Arbeitskomponenten. Die Referent:innen kommen aus den akademischen Feldern der quantifizierenden Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, der ländlichen Politik-, Verfassungs- und Konfliktforschung sowie des weiten Spektrums kulturhistorischer Zugänge zur Geschichte des ländlichen Raums. Sie diskutieren die Implementierung von digitalen Komponenten eines Projektkonzeptes, wie Datenerhebung, -analyse, -präsentation, Anwendung geeigneter Softwaretools und deren Anpassung an das jeweilige Projekt. Neben Fragen der digitalen Quellenkritik werden auch Möglichkeiten der Archivierung und Nachnutzung von Forschungsdaten thematisiert. Die Tagung wird einen nachhaltigen Beitrag zur Entwicklung digitaler Arbeitsweisen und der Reflektion von Potentialen und Grenzen der Digital Humanities leisten.
Anmeldung bis Freitag, 18. Juni bei: Christine.fertig@uni-muenster.de
Programm
8:30 Öffnung des Zoom-Raums
8:45-9:00 Christine Fertig, Niels Grüne, Olaf März, Katrin Moeller
Begrüßung und Einführung
- Sektion: Agrargeschichte virtuell? Forschung mit digitalen Quellen
9:00-9:45 Peter Moser
Vom „shift away from history“ im Archivbereich zur Re-Kombination von Archivierung und Forschung. Die schöpferische Kraft der Digitalisierung im Bereich der rural history
10:00-10:45 Josefine Honke
YouTube-Videos als Erinnerungsmedien des „kommunalen Gedächtnisses“
10:45-11:15 Pause
- Sektion: Der ländliche Raum: Historische Forschung mit GIS
11:15-12:00 Gábor Demeter
GIS-aided database-building to visualize the long-term socio-economic transformation of the Hungarian peasantry and land-use changes from 1720 to 1920
12:15-13:00 Olaf März
Flurforschung digital. Pfade der räumlichen Rekonstruktion historischer Agrarflächen des 18. Jahrhunderts
13:00-14:00 Mittagspause
- Sektion: Forschungsdaten: Erfassung, Management, Auswertung
14:00-14:45 Henning Bovenkerk
Quantitative Agrargeschichte und digitale Hilfsmittel. Der Einsatz digitaler Werkzeuge in der agrarhistorischen Forschung
15:00-15:45 Michael Span
Von der Verlassenschaftsabhandlung zur Datenbank. Eine digital unterstützte Untersuchung der frühneuzeitlichen „Massenquelle“ Inventar
15:45-16:15 Pause
16:15-17:00 Katrin Moeller
Wie ländlich war die „Ackerbürgerstadt“ des 18. Jahrhunderts? Digitale Werkzeuge der Massendatenanalysen zur Rekonstruktion von Berufs- und Erwerbsbiografien im Forschungstest
17:00 Abschlussdiskussion
17:30 Verleihung des (geteilten) Förderpreises 2021 der Gesellschaft für Agrargeschichte an:
- Gunnar Lehmann für seine Masterarbeit „Landschaftswandel in Brandenburg im Kontext sozialistischer und postsozialistischer Transformation“ (Universität Göttingen)
- Katharina Wohlfart für ihre Masterarbeit „Zwischen ländlicher Idylle und weiblicher Professionalisierung – Die Wirtschaftliche Frauenschule auf dem Lande in Miesbach in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ (LMU München)
18:15-19:30 Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Agrargeschichte (über BigBlueButton: Zugang mit separatem Link im Einladungsschreiben an die Mitglieder)
Kontakt
christine.fertig@uni-muenster.de
niels.gruene@uibk.ac.at
https://www.agrargeschichte.de/
Source: H-Soz-Kult