DorfModerne II – Bauten der ländlichen Infrastruktur 1950-1980

RHN 107/2023 | Event

Organisers: Verbund „Von der Nissenhütte bis zum QUELLE-Fertighaus. Alltagsleben im ländlichen Raum nach 1945“ der Freilichtmuseen am Kiekeberg, in Kommern und in Bad Windsheim

6-7 November 2023, LVR-Freilichtmuseum Kommern, Germany

 

Conference:
DorfModerne II - Bauten der ländlichen Infrastruktur 1950-1980

 

Die fünfte Tagung des Verbundes „Von der Nissenhütte bis zum QUELLE-Fertighaus. Alltagsleben im ländlichen Raum nach 1945“ der Freilichtmuseen am Kiekeberg, in Kommern und in Bad Windsheim knüpft an die vorangegangene Tagung DorfModerne I an. Sie soll verdeutlichen, wie infrastrukturelle, gesellschaftliche und gewerbliche Entwicklungen die Kulturlandschaft, Siedlungsstrukturen und Architektur im ländlichen Raum nach 1950 prägen und verändern.

DorfModerne II – Bauten der ländlichen Infrastruktur 1950-1980

Gesellschaftliche und technische Transformationsprozesse prägen und verändern nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs den ländlichen Raum. Durch die sich globalisierenden Tendenzen in Handel und Gewerbe mit den einhergehenden Entwicklungen im Bereich der Mobilität durch Ausbau der Straßen- und Schienennetze rücken die Menschen auf dem Dorf näher an die urbanen Räume heran.
Mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel boomen die Genossenschaften. Gleichzeitig vergrößern sich mit den Anforderungen der Zeit die Betriebe wie Molkereien – neue Technologien halten Einzug.
Im privaten Bereich sind die entstehenden Gemeindezentren Zeichen des dörflichen Gemeinschaftsgefühls, während sich die Jugend in den Jugendzentren, im Kino oder auf den Sportplätzen trifft.
Der wirtschaftliche Aufschwung zeigt sich ebenfalls in neuen Angeboten im Fremdenverkehr. Zahlreiche Landgasthöfe und Fremdenzimmer ziehen die Menschen auf das Land. Aus dem Urlaub im Ausland verschickt man Postkarten, die nicht zuletzt dank neu geschaffener Postfilialen daheim ankommen.

Programm

Montag 6. November

10:45 Begrüßung
Dr. Herbert May, Dr. Carsten Vorwig, Stefan Zimmermann M.A.

11:00 Impulsvortrag (Online)
Hauptsache, sie funktioniert… Zur Alltagsgeschichte von Infrastrukturen
Prof. Dr. Dirk van Laak, Leipzig

12:15 Panel I: Gemeinschaft

Teil eines Ganzen – kirchliche Gemeindezentren der 1960er und 1970er Jahre in Franken
Dr. Herbert May, Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Dörpshus, Dorfgemeinschaftshaus, Gemeindezentrum. Kommunale und kirchliche Gemeindehäuser im Landkreis Harburg 1945-1980
Dr. des. Zofia Durda, Freilichtmuseum am Kiekeberg

Jugendzentrumsbewegung in den 1970er- und 1980er-Jahren. Tendenzen und Beispiele aus dem Rheinland
Dipl.-Ing. Volker Kirsch, LVR-Freilichtmuseum Kommern

13:15 Mittagessen: Suppe (Selbstzahler)

14:30 Panel II: Tourismus

Bauten für den Tourismus. Vom Landgasthof zum Wellnesshotel im Rheinland
Dr. Carsten Vorwig, LVR-Freilichtmuseum Kommern

Zentralheizung, Liegewiese und Garage: Moderne Fremdenzimmer in der fränkischen Schweiz
Johanna Kemmler M.A., Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

130 Jahre Fremdenverkehr in der Lüneburger Heide. Zur touristischen Entwicklung einer Region
Dr. Andrea Kiendl, Bochum

15:30 Kaffeepause

16:00 Panel III: Medizinische Einrichtungen

Das letzte Dach. Trauer- und Leichenhallen in Südoldenburg
Dr. Michael Schimek, Museumsdorf Cloppenburg

Die Krankenhäuser in Winsen (Luhe) und Buchholz i.d. Nordheide als Beispiele kommunaler medizinischer Infrastruktur im Landkreis Harburg der Nachkriegszeit (1945 - 1975)
Stefan Zimmermann M.A., Freilichtmuseum am Kiekeberg

„Hören Sie mir auf mit diesem Zülpich!“ – Das Krankenhaus Zülpich zwischen Betriebsaufgabe und Transformation
Hans-Gerd Dick, Zülpich

17:00 Panel IV: Militär

Infrastruktur für den kalten Krieg: Belgische und Britische Truppen als Besatzer bzw. (ab 1955) Verbündete im Kreis Soest
Dr. Thomas Spohn, Dortmund

17:25 Diskussion Tag 1

19:00 Abendessen in der Gaststätte Watteler (Selbstzahler)

Dienstag 7. November

9:00 Panel V: Mobilität

„Abschied vom Schienenstrang." Die Entwicklung des Eisenbahnnetzes in der Fläche nach 1945 bis heute im ländlichen Raum am Beispiel der ehemaligen Bundesbahndirektion Köln und der Eifel
Karl-Heinz Nauroth, Bornheim

Straßen für Menschen. Der Ausbau des Straßennetzes durch den Landschaftsverband Rheinland 1950-1980
Raphael Thörmer M.A., LVR-Freilichtmuseum Kommern

Grüner Plan und blaues Wunder – ein Bundesförderprogramm und seine Folgen
Michael Kamp M.A., LVR-Freilichtmuseum Lindlar

10:00 Kaffeepause

10:25 Panel VI: Landwirtschaft

Gott mit dir, du Land der BayWa… Genossenschaftliche Lagerhäuser in Oberbayern
Simon Kotter M.A. M.A., Freilichtmuseum Glentleiten

Vom Hofbetrieb zum Großbetrieb. Molkereien im Rheinland nach 1949
Clara Ruf M.A., LVR-Freilichtmuseum Kommern

Die Genossenschaftsmolkerei Lamstedt/Niederelbe. Überleben durch Anpassung an Landwirtschaft und Märkte
Dr. Dr. Wolfgang Dörfler, Hesedorf

LPG-Schrotmühle und Raumerweiterungshalle – zwei typische Funktionsbauten der DDR-Zeit aus dem ländlichen Raum im Deutschen Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain
Dr. Jürgen Knauss, Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain

Serielle Stahlleichtbauten auf dem Lande in der DDR
Volker Mende M.A., Freiberg

12:15 Mittagessen (Selbstzahler)

13:30 Panel VII: Kommunikation und Freizeit

Vom Spritzenhaus zur Feuerwache. Entwicklungen und Beispiele aus dem Westerwaldkreis
Dr. Moritz Jungbluth, Hachenburg

„Die Post, des war mein Leben.“ Poststellen in Unterfranken
Dr. Birgit Speckle, Würzburg

Lichtspieltheater auf dem Land in Südbayern: Architektur und Einrichtung 1950-1970
Georg Waldemer, München

Erst Provisorium, dann dörfliche Mitte, jetzt gefährdet. Der Sportplatz im ländlichen Raum am Beispiel des westlichen Oberfrankens
Robert Schäfer, Hirschaid

14:50 Zusammenfassung und Schlussdiskussion
Dr. Herbert May, Dr. Carsten Vorwig, Stefan Zimmermann M.A.

15:30 Ende der Tagung

Programm für früh Anreisende am Sonntag, 5. November
15:00 Uhr: Führung über den Marktplatz Rheinland im LVR-Freilichtmuseum Kommern. Treffpunkt ist an der Museumskasse.
18:00 Uhr: Einladung zu einem gemeinsamen Abendessen in der Gastwirtschaft zur Post
Bitte geben Sie uns bei Anmeldung unbedingt Bescheid, ob Sie an der Führung und/oder dem Abendessen teilnehmen!